About Us

Das erste Buch, an das ich mich so richtig erinnere, ist Frederik. In dem weigert sich eine kleine Maus, im Sommern Nüsse und Co. zu sammeln. Sondern sie sammelt lieber etwas mindestens ebenso Wichtiges. Für die Zeit, wenn die Welt draußen nur mehr grau und kalt ist.  “Ich sammle Geschichten wie Sonnenstrahlen”, sagt die kleine Feldmaus Frederick in Leo Lonnies Buch. Als ich das gelesen hatte, dachte ich: Genau das will ich auch: Geschichten sammeln. Übrigens ist das Buch eines der Teacher’s Top 100 Books for Children. Und es “basiert” auf einer noch viel älteren Geschichte: Aesops Fabel Die Ameise und die Heuschrecke. (Aesop lebte 600 vor Christus. Schon verrückt, wie lange Geschichten wirken …)

Der zweite Moment, an dem mich eine Geschichte umgeworfen hat: Als Folke Tegethoff, ein schlaksiger Märchenerzähler mit lebendigem Gesicht und großen Augen meine Grundschule besucht hat. Da habe auch ich große Augen gemacht. Ich hing an seinen Lippen. Und staunte, als er nach seiner Performance mit einem Jaguar davonbrauste. Damals mein absolutes Traumauto … Geschichten verkaufen eben. Manche sogar nur sich selbst.

Später, als meine Pickel sprießten, meine Stimme sich veränderte und ich mich langsam, aber sicher immer mehr für Mädchen interessierte, flogen mir die Geschichten nur so um die Ohren. Mit dem kleinen Prinzen. Oder mit Camus, Sartre, Salinger und Co. Was man als Teenie eben so liest. Wenn man Mädels beeindrucken will – als Bücherwurm. Oder als Geschichtensammler. Ob das funktioniert hat? 

Kaum hatte ich das Abi (die Matura) in der Tasche, saß ich im Zug nach Wien. Raus aus der idyllischen Tiroler Provinz musste ich. Und rein in die lebendige Großstadt. Wo Philosophie, Kognitionswissenschaften, Theater-, Film- und Medienwissenschaft plus Literaturwissenschaft auf mich warteten. Auch da wieder: Geschichten über Geschichten, mit denen man die Welt erklärt. Oder die Menschen im Theater begeistert.

Philosophie, sagt man, sei eine brotlose Kunst. Aber seit Diogenes in seinem Fass in Griechenland saß, ist viel Zeit vergangen. Zum Glück. Denn mich führte der Weg nicht in die Verzweiflung, sondern in die Werbung. Etwa zum österreichischen Direct Marketing Guru Fred Koblinger. Von dem ich mit Anschreiben, Headlines, Spots, Konzeptbeschreibungen, Texten für Präsentationen und Anzeigen so lange gequält wurde, bis ich dachte: Der spinnt, der Fred. Aber als ich gesehen habe, wie viele Magazine oder sogar Autos ein “einfaches” Anschreiben verkaufen kann, wusste ich: Der spinnt nicht. Sondern der weiß einfach, wie man verkauft. Danke fürs Zeigen, Fred. Und Dominik. Und Erich. Und Stefan. Und Georg. Und Arno. Und Markus. Und wie ihr alle heißt, die ihr mir euer Wissen weitergegeben habt.